Die Geschichte der Batschka

Die Batschka, eine historische Landschaft im Südosten Europas, spiegelt wie ein Brennglas die wechselvolle Geschichte einer Region zwischen den Imperien, die über Jahrhunderte hinweg von Vertreibungen, Kriegen und Plünderungen – aber auch Ansiedlungen, Prosperität und Neuanfängen geprägt war. Ihr Name leitet sich aus der mittelalterlichen Festung Batsch ab, die sich nahe der kroatischen Grenze im nördlichen Serbien, der sogenannten Vojvodina, befindet. Bereits zu jener Zeit war die Region von einer Vielzahl verschiedener Völker bewohnt, die teils Serbisch, teils Ungarisch und teils in anderen, heute ausgestorbenen Dialekten dieser Sprachen redeten.

1526, infolge der Schlacht bei Mohács, besetzten die Osmanen weite Teile des damaligen Königreiches Ungarn und damit auch die Batschka. Für mehr als 150 Jahre sollten die Region und ihre Bewohner dem Sultan in Istanbul Untertan sein. Erst 1699 gelang es den Habsburgern im Frieden von Karlowitz das Gebiet dauerhaft in ihren Besitz zu bringen. Das durch Kriege, Durchzüge und Besetzungen zerstörte Land bedurfte einer umfassenden Neubesiedlung und Reorganisation – eine Aufgabe, die neben vielen anderen Völkern auch deutschsprachige Menschen anzog. Privilegien vielfältiger Art, wie die Befreiung von der Leibeigenschaft, Steuerfreiheit und Grundbesitz förderten den Zuzug enorm.

In verschiedenen Ansiedlungsphasen nahm die Zahl der deutschsprachigen Ungarn stark zu. Aber auch aus Frankreich, Italien und Osteuropa kamen neue Bewohner in die Region,
um beim Wiederaufbau des Landes mitzuwirken und sich ein besseres Leben zu erarbeiten. Während des gesamten 18. und 19. Jahrhunderts stieg der Wohlstand der Batschka
kontinuierlich an, die deutschsprachige Bevölkerung lebte friedlich mit den serbischen, ungarischen, slowakischen und rumänischen Nachbarn in der Region zusammen. Identitäten
waren häufig religiös und regional geprägt. Das Nationale besaß demgegenüber lange Zeit keine prägende Bedeutung. Städte und Orte wie Fünfkirchen, Neusatz und Bulkes erblühten und wuchsen.