Die Heimatortsgemeinschaft

Der Verlust der alten Heimat lastete schwer auf den Überlebenden der Flucht, Deportation und Zwangsarbeit. Nach dem Krieg siedelten sich die meisten von ihnen in Westdeutschland, der späteren BRD, an. Einige verschlug es aber auch in die Schweiz, nach Österreich oder nach Ostdeutschland, der späteren DDR, und nach Übersee. Doch der Zusammenhalt zwischen den Bulkesern blieb stark. Ausgrenzung und Entbehrungen erwartete die Vertriebenen auch in Deutschland. Lange galten die Flüchtlinge aus dem Osten und Südosten als Deutsche zweiter Klasse. Sie hatten kein Zuhause, keine sozialen Netzwerke und häufig auch keine Arbeit. Um den Zusammenhalt in diesen schwierigen Nachkriegszeiten zu stärken und das Gedenken an die Batschka aufrecht zu erhalten, etablierte sich in den 1950er Jahren die sogenannte Heimatortsgemeinschaft (HOG) der Bulkeser. Seit 1951 veranstalteten sie ein Heimattreffen. Da sehr viele Donauschwaben in Baden-Württemberg eine neue Heimat fanden, war es naheliegend, diese Treffen in Südwestdeutschland zu veranstalten. Die Stadt Kirchheim unter Teck bot den Vertriebenen einen sicheren Hafen, in dem sich die Bulkeser alle zwei Jahre an Pfingsten treffen, um ihr altes Brauchtum und ihre Tänze zu pflegen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. 1966 übernahm die Stadt Kirchheim unter Teck die Patenschaft für die Heimatortsgemeinschaft der Bulkeser.