Die Schule

Das Schulwesen besaß für die deutschsprachige Gemeinschaft im Königreich Ungarn eine große Bedeutung. Zum einen war es im 19. Jahrhundert ein Schlachtfeld der sogenannten „Magyarisierung“, das heißt des Versuches, die ungarische Sprache und Kultur auf alle Bewohner des Reiches auszuweiten. Die Frage, in welcher Sprache der Unterricht stattzufinden habe, war daher eine sehr politische und brisante. Zudem war das 19. Jahrhundert auch ein Zeitalter der Säkularisierung. Den Kirchen wurde auch in Ungarn die Aufsicht über die Schulen entzogen, während der Staat mehr Einfluss erhielt. Bis 1921 blieb die Schule in Bulkes jedoch konfessionell – also unter der Aufsicht des evangelischen Pfarrers. Erst in jenem Jahr erhielt ein weltlicher Schuldirektor die Leitung. Die Wiener Hofkammer erbaute einst der Gemeinde einen Schulsaal.

Das erste eigene Schulgebäude der Gemeinde wurde 1807 errichtet. Es besaß lediglich ein Zimmer, in dem alle Kinder unterrichtet wurden. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wuchs die Anzahl der Kinder und damit auch der Schüler jedoch beträchtlich. 1846 errichtete die Gemeinde bereits ein zweites Schulgebäude und ein zweiter Lehrer wurde eingestellt. Das alte Schulhaus aus dem Jahre 1807 musste 1868 einem Neubau weichen, der im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut wurde. Ein dritter Lehrer für die Schüler und damit auch das dritte Schulzimmer folgten 1877 und ab 1896 existierte sogar eine vierte Lehrerstelle und ein viertes Schulzimmer. In dieser Größe blieb die Schule als wichtigstes Bildungsinstitut in Bulkes bis 1945 bestehen.